Wenn die Weihnachtszeit vorüber und das neue Jahr eingeläutet ist, dann ist traditionell Ski-Langlaufzeit an der Albert-Einstein-Oberschule. Da das in diesem Jahr nicht anders war, machten sich 15 Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Klassen des 5. Jahrgangs am 7. Januar gemeinsam mit Frau Schmidt und Herrn Sperling auf den Weg in den Harz.
Vom Bahnhof Mahndorf aus ging es los und vier Stunden Fahrt lagen vor uns. Es wurde geredet, gespielt, gelacht und sich vor allem auf den Schnee und die tolle Zeit im Harz gefreut.
Doch als wir ankamen, trat erst einmal Ernüchterung ein. Wo war der Schnee? Waren wir nicht gekommen, um Ski-Langlauf zu lernen? Aber ohne Schnee? Das könnte schwierig werden! Aber gut, so eine Fahrt ist ja auch ohne Schnee erst einmal aufregend und das nicht nur, weil man weit weg von zu Hause ist.
So zogen sich alle nach dem Beziehen der Zimmer wetterfest an und wir machten eine Wanderung in der Umgebung unserer Unterkunft, in der wir eigentlich Ski laufen wollten. Ein heftiger Sturm blies, wehte Bäume um und auch wir hatten Mühe, uns auf den Beinen zu halten. Etwas durchgefroren kamen wir wieder zu Hause an, wo heißer Tee uns wärmte. Nach leckerem Abendessen, Tischtennis- und Billiardspielen ging es dann ins Bett.
Da die Wetteraussichten auch für den nächsten Tag nichts Gutes erahnen ließen, musste ein Alternativprogramm auf die Beine gestellt werden. Wir entschieden uns für ein tolles Wellenbad in der näheren Umgebung und verbrachten dort den zweiten Tag unserer Reise. Alle hatten ihren Spaß, aber auf der Rückfahrt wurden wir schon etwas nachdenklich, ob wir denn überhaupt noch zum Skifahren kommen würden.
Doch die stündlichen Wetterüberprüfungen machten Hoffnung. Und tatsächlich, am Abend fing es leicht an zu schneien. Leider noch zu wenig, um wirklich auf die Skier zu gehen. Also wurde gehofft, dass am nächsten Morgen wenigstens noch ein ganz bisschen mehr gefallen sein würde.
Als die ersten aufwachten und herausguckten, konnten sie ihren Augen nicht trauen. Alles war weiß!! Die Wiesen, die Bäume, die Dächer! Unglaublich: über Nacht waren bis zu 40 cm Neuschnee gefallen! Jetzt konnte uns nichts mehr aufhalten. Ab jetzt wurde es eine richtig tolle Ski-Langlauffahrt.
Schuhe an, Skier unter den Arm und ab ging es in die wunderschöne Winterlandschaft der Harzer Andreashöhe. Hier wurden die ersten Grundlagen wie Skier anschnallen, Grundtechnik des Bewegungsablaufs beim Fahren und auch das Aufstehen nach dem Fallen trainiert.
Auch kurze Abfahrten und ein Staffelrennen standen bereits auf dem Programm. Nach einer kurzen Aufwärmphase zur Mittagszeit ging es wieder raus und wir ahnten noch nicht, was wir in den nächsten drei Stunden erleben durften.
Eine Langlauffahrt begann, die eher daran erinnerte, sich auf einer Arktisexpedition zu befinden, als in einem deutschen Mittelgebirge zu sein. Allein die verschneiten Bäume ließen uns wissen, noch im Harz zu sein.
Der Sturm hatte seinen Höhepunkt erreicht und wir fuhren kilometerweit durch unberührte Natur, während wir um uns herum einige Bäume umkrachen hörten.
Es war ein schaurig schönes Spektakel, bei dem der ein oder andere an seine Grenzen kam. Einige schwere Anstiege bei heftigem Gegenwind trieben so manchem sogar Tränen in die Augen. Am Ende schafften es alle und waren stolz und begeistert von dieser Tour. So etwas erlebt man nicht alle Jahre. Das war wirklich etwas ganz Besonderes, selbst für uns Lehrer Dieses Erlebnis konnte man uns nicht mehr nehmen und wir freuten uns einfach auf den nächsten Tag.
Am Donnerstag hatte der Wind nachgelassen und der Himmel ließ immer wieder die Sonne durscheinen. Es war der perfekte Tag zum Skifahren. Dieses Mal ging es ins sogenannte Stadion, in dem sich sogar Olympiateilnehmer auf den Biathlon vorbereiteten. Hier hatten wir endlich mal eine richtige Loipe und die Skier glitten wie von selbst Hügel auf Hügel ab. Bevor wir eine wunderschöne Tour, die sogenannte „Schneewittchenrunde“ machten, stand noch das Lernen des Abfahrens und Bremsens innerhalb und außerhalb der Loipe auf dem Programm.
Dann war es so weit: Die zweite große Tour unserer Ski-Woche führte uns durch einen bezaubernden Märchenwald. Anstiege, Kurven links, Kurven rechts, lange Abfahrten an kleinen Bächen und meterhohen Schneebergen vorbei und das alles bei Kaiserwetter. Wir hätten ewig weiterfahren können.
Leider war nach etwas über einer Stunde und fünf Kilometern der Traum vorbei und die Welt hinter dem Märchenwald hatte uns wieder.
Zwar erschöpft, aber auch glücklich und zufrieden machten wir uns wieder auf den Weg zu unserer Unterkunft. Nach dem letzten gemeinsamen Abendessen ging es noch einmal raus für eine kleine Nachtwanderung mit Stirnlampen. Was von weitem wie ein langes Glühwürmchen ausgesehen haben muss, waren wir, die uns durch den dunklen Wald schlängelten - sehr spannend und ein gebührender Abschluss einer aufregenden Skilanglauffahrt.
Am nächsten Tag hieß es dann Abschied nehmen. Noch einmal einen Eiszapfen abbrechen, einen letzten Schneeball werfen und dann stiegen wir in den Bus.
Schön war’s! Bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt, der Harz ruft!